Am Stefanitag waren wir im Holzerkar unterwegs. Beim Ausstieg aus der Rinne auf den Grat zwischen Kleinen und großen Phyrgas konnten wir ins schöne Eiskar einsehen. Dort schon beschlossen wir, dass diese Tour bald gemacht werden muss.
Drei Tage später war es dann auch soweit. Den letzten Tag der langen Schönwetterphase und vor allem die sehr sicheren Lawinenverhältnisse nutzten wir für diese rasante Skitour.
Stressfrei und gewissenhaft machten wir wie bei jeder Skitour vor dem Start den großen LVS-Check noch beim Parkplatz in der Ortschaft Winkl bzw. Schroflerreut. Zu viert (Carmen, Hermann, Erwin und ich) ging es zuerst flach entlang vom Winklerbach auf der Langlaufloipe taleinwärts. Es war ziemlich frisch - Temperatur um -8°C.
Am Ende der Loipe ging es dann auf einem Weg hinauf auf den Talboden vor dem Winklerkar. Die Temperatur wurde angenehm und man konnte schon ins Winklerkar einsehen. Wir waren überrascht über die Tollen Schneeverhältnisse. Hatten wir doch bei den letzten Touren viel windgepressten Schnee angetroffen, so fanden wir dort noch Pulver!!!
Mit Entlastungsabständen stiegen wir die Steilstufe hinauf. Oben angelangt am flacheren Boden vom Eiskar machten wir Pause. Dabei sahen wir ein paar "wilde Hunde" auf der Ostseite vom Gipfel des Kleinen Phyrgas abfahren - sehr schneidig!
Nach der Pause ging es flach hinein ins Eiskar bevor es dann südöstlich hinaufging Richtung Gipfel. In der Sonne wurde es auch immer wärmer. Das letzte Stück vor der Rinne ist es schon sehr steil doch wir stiegen mit den Skiern hinauf so weit es ging und machten dann Skidepot. Die 44° steile Rinne stapften wir zu Fuß hinauf. Beim Ausstieg dann eine grandiose Aussicht aber auch bitterkalter Wind. Schnell riss es uns in die warmen Jacken und gingen weiter die letzten Meter hinauf zum Gipfel. Dort machten wir Fotos, genossen kurz die Aussicht und stiegen dann wieder hinab zum Skidepot. Dort war es frühlingshaft mild. Hermann schaufelte für uns mit der Lawinenschaufel Bankerl in den Hang. Es war schön, ihm bei der Arbeit zu zu schauen!!! Dort hielten wir es eine weile aus.
Die Abfahrt war dann super. Kaum windgepresster Schnee, eine harte Rinne im Winklerkar und dann wieder Pulver.
Wie schon gewohnt bei Touren in dieser Region kehrten wir zum Abschluss im Naturfreundehotel in Spital ein.
Christian Stadler
