Nicht leicht war die Tourenauswahl für dieses Wochenende. Regen bis über 2.000m, starken Wind und Schneefall hatte es in der Vorwoche gegeben. Man musste schon weiter hinauf, um die Skier nicht tragen zu müssen. So fiel die Entscheidung auf Oppenberg. Dort startet man schon über 1.000m Seehöhe. Außerdem war es ganz gut, sich einen Überblick zu verschaffen über die Schneesituation. Das Schnee- und Lawinenseminar steht ja kurz bevor.
Ein Start mit Tücken - beim Treffpunkt, dem Parkplatz Waser in Pettenbach stellte Franz mit Entsetzen fest, dass er die Schalen seiner Tourenskischuhe zuhause vergessen hatte. So musste er noch einmal zurück nach St. Konrad fahren, während sich die Anderen auf den Weg in die Steiermark machten.
Bei der Auffahrt von Rottenmann nach Oppenberg stieg auch die Schneehöhe neben der Straße, die mächtigen Schneefahnen auf den Gipfeln rundherum ließen aber nichts Gutes erahnen. Beim Kirchenwirt trafen wir dann wie vereinbart pünktlich um 08:45 Thomas aus Wien. Er war bereits vor Weihnachten gemeinsam mit Skitourenfreundin Bettina mit uns unterwegs. Nach ein paar Minuten war dann auch Franz mit den zuvor vergessenen Schalen da. Gemeinsam (7 Skitourengeher/innen) fuhren wir dann weiter hinein in das Gullingtal zum Parkplatz und Ausgangspunkt der Tour. Dort das nächste Problem. Ein Stock von Erwin hatte technischen Defekt. Mit vereinten Kräften und Werkzeug (Kombizange) konnte die Fixierung vom Stock gelöst werden.
Nun ging es endlich los. Großer LVS-Check und hinein in den Möderinggraben. Es ist viel abgesperrt bzw. eingezäunt und so ist der Aufstieg zu Beginn etwas beschwerlich. Schon nach ein paar Minuten geht es durch dichten Wald steil bergauf. Wegen der niedrigen, sehr harten und harschigen Schneeauflage im Wald schnallten wir die Skier ab und trugen sie ca. 80 Hm hinauf zur Forststrasse. Dort ging es dann sehr gut weiter. Bei der Gabelung Hochschwung-Schattner Zinken stand eine größere Gruppe und war sich über den weiteren Weg auf den Schattner Zinken unsicher. Wir gingen voraus, die Gruppe folgte und es entstand eine riesige "Karavane".
Durch einen alten Saumweg ging es hinauf. Nach gut der Hälfte der Strecke kamen wir zur verfallenen Schattneralm. In der wärmenden Sonne machten wir Pause. Nach der Orientierung mit der Karte konnten wir auch unser Ziel, den Schattner Zinken bestimmen. Über das wunderschöne Schattnerkar ging es weiter. Zu Beginn noch Pulver, wurde der Schnee bald "lehrreich". Auch der Wind machte sich bemerkbar und wurde immer stärker. Die Fernsicht war dafür aber perfekt. Nach dem Schattnerkar kamen wir auf einen flachen Rücken. Dort blies es schon mächtig. Es sollte aber noch mehr werden. Der letzte Aufschwung auf den Gipfel (ca. 100 Hm) stand bevor und oben stürmte es dann richtig. Beim Abziehen der Felle und beim Umziehen musste man sehr gut auf seine Sachen aufpassen. Nach ein paar Minuten "flüchteten" wir vom Gipfel. Die Abfahrt dann sehr gemischt - eine harschige Altschneedecke, windgepresster Schnee, aber weiter unten dann auch Pulver. Schneebedingt gab es dann Stürze aber auch freudige Juchizer.
Erst bei der Schattneralm, wo die Bedingungen wieder sehr angenehm waren, machten wir "Gipfelrast". Im unteren Bereich war die Abfahrt wegen der Absperrungen beschwerlicher und zum Teil wurden die Skier auch getragen.
Den Abschluß der schönen Tour machten wir wie gewohnt beim Kirchwirt in Oppenberg. Dort lud uns unser neues Mitglied im Verein, Thomas Jancik zu einer Runde ein. Auf diesem Weg noch einmal herzlich wilkommen in unserer Runde.
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Christian Stadler - Instruktor Skitouren
